Worauf soll ich beim Einkauf von Olivenöl achten?
Das Etikett der Olivenölflasche ist wenig aussagekräftig. Woran kann sich der Verbraucher also halten? Hier ein paar Tipps.
So gut wie alle im Handel erhältlichen Olivenöle sind als nativ extra deklariert, der höchsten Qualitätsklasse, die die EU für Olivenöl zu vergeben hat. Die qualitative Bandbreite dieser Öle ist jedoch immens. Der Begriff nativ extra sagt nichts über die Güte des Öls aus. Topqualität ist tatsächlich nur durch Geruch und Geschmack zu erkennen. Ein paar Einkaufstipps gibt es trotzdem:
- Kaufen Sie beim Fachhändler Ihres Vertrauens. Spitzenöle findet man so gut wie nie im Supermarktregal. In meinem Shop finden Sie eine von mir zusammengestellte Auswahl an Spitzenölen unterschiedlicher Regionen Italiens.
- Kaufen Sie Olivenöl des aktuellen Erntejahrs. Olivenöl ist ein Speisefett und wird früher oder später ranzig. Schauen Sie, ob das Erntejahr auf dem Etikett angegeben ist (zumeist als Doppeljahr wie z. B. 2020/21 oder 2021/22, da die Ernte im Herbst eines jeden Jahres stattfindet). Diese Angabe ist freiwillig und nicht verpflichtend vorgeschrieben.
- Kaufen Sie Produzentenöle, d.h. von Produzenten, die selbst Oliven anbauen und diese möglichst in ihrer eigenen Ölmühle verarbeiten und abfüllen. Der Olivenölproduzent muss namentlich auf dem Rücketikett inkl. vollständiger Adresse genannt sein.
- Kaufen Sie filtrierte Öle. Ungefiltertes, naturtrübes Öl direkt aus der Ölmühle gleich zu Erntebeginn kann herrlich sein! Nur ist es leider nur wenige Wochen haltbar. Filtrierte Öle halten viel länger ihre Frische.
- Fragen Sie nach Analysewerten des Öls. Die gesetzlich verpflichtenden Angaben wie z. B. die Nährwerttabelle auf dem Rücketikett, helfen bei Olivenöl nicht wirklich weiter. Fachhändler sollten in der Lage sein, über ein paar grundlegende Analysewerte, die Hinweise auf die Qualität und Frische des Öls geben, wie z. B. Prozentsatz an freien Fettsäuren, Peroxidzahl und Gehalt an Polyphenolen der angebotenen Öle zu informieren. Diese stehen leider nicht auf dem Etikett.
- Qualität hat ihren Preis. Allein die Produktionskosten von Spitzenölen aus Italien liegen je nach Region zwischen 10 und 30 Euro. Für Top-Qualität müssen Sie um die 20 Euro pro 500 ml Flasche in Deutschland ausgeben. Bio-Öl ist tendenziell teurer, da die Erntemengen pro Baum geringer ausfallen.
Foto: Stefan Bogner / SuperOlio
Sie möchten mehr erfahren? Dieser Text ist ein kleiner Auszug aus meinem Buch "SuperOlio - Eine neue Spitzenkategorie Italienischer Olivenöle - gesünder und aromatischer als je zuvor. Erschienen im Delius Klasing Verlag.
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