Trappéto di Caprafico – Ein Zengarten für Oliven

SuperOlio_Tommaso_Masciantonio_Trappeto_di_Caprafico Olivenöl

Auf der Hochebene Caprafico, im Herzen der Abruzzen, baut Tommaso Masciantonios Familie seit 1874 Oliven an. Intosso, eine autochthone und fast in Vergessenheit geratene Olivensorte, liegt ihm dabei besonders am Herzen.

Fein säuberlich hat der Traktor mit einem Rechen Linien in den steinigen Kalkboden gezeichnet. Auch vor seinem Wohnhaus und den angrenzenden Dependancen, die seine Familie an Touristen vermietet, ist der Kiesboden sauber gerecht. Man hat das Gefühl, in einem sorgfältig gepflegten Zengarten zu stehen. Tommaso lacht bei diesem Vergleich. Er gefällt ihm – das hohe Qualitätsverständnis der Japaner bewundert er sehr.

 

Trappèto di Caprafico


Aus dem steinigen Boden sind zwar keine Rekordernten zu erzielen, aber dafür beschert er von Jahr zu Jahr relativ gleichbleibende Erträge. Bei starkem Regen nimmt der Kalkboden das Wasser gut auf. Zugleich schützt die weiße Steinschicht in den heißen Sommermonaten das Erdreich vor intensiver Sonneneinstrahlung. Die Feuchtigkeit bleibt so im Boden konstant.

Auf den 18 Hektar Land, die Tommaso seit gut 15 Jahren nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet, stehen Bäume der regionaltypischen Olivensorten Gentile di Chieti, Leccino, Intosso und Crognalegno. Besonders fasziniert ihn die Intosso. »Unsere Gemeinde Chieti ist ihr Ursprungsort«, erklärt der 45-Jährige. Traditionell kam sie fast ausschließlich als Tafelolive, grün geerntet und in Salzlake eingelegt, beim Verbraucher auf den Tisch. Öl aus der Intosso-Olive zu gewinnen, galt den Bauern damals als unrentabel, da die Ölausbeute relativ gering ausfiel. Als die Preise für die Intosso-Oliven aufgrund von günstigeren Import-Tafeloliven verfielen, kam es, dass viele Bauern im Lauf der Zeit das Interesse an der Intosso-Olive verloren und ihre Haine aufgaben.

 

Trappèto di Caprafico


Erst seit  wenigen Jahren macht es die moderne Ölmühlentechnologie möglich, die unterschiedlichen Aromen einzelner Olivensorten ins Öl zu transportieren. Infolgedessen entdecken lokale Produzenten fast vergessene und vom Aussterben bedrohte Olivensorten wieder neu. Tommaso war einer der Ersten in der Gemeinde Chieti, der sich für die Intosso-Olive engagierte und anfing, in der Ölmühle mit ihr zu experimentieren.

Mittlerweile hat er es geschafft, weitere Bauern zu motivieren. Für die nur auf den beiden Hochplateaus von Caprafico und Laroma vorkommende Olivensorte hat Slow Food ein Presidio für den Schutz biologischer Vielfalt vergeben. »Diese ganz besondere Auszeichnung war für uns so etwas wie die Krönung unserer intensiven Bemühungen, die Intosso-Olive wieder aufzuwerten«, freut er sich über die jetzigen Erfolge. 

Trappeto di Caprafico - Intosso 500 ml Neue Ernte

Trappeto di Caprafico - grüne Intosso-Oliven mit Stein in Salzlake 580g

Fotos: Stefan Bogner / SuperOlio