„Wir sind nur ein winziger Tropfen im Weltmeer des Olivenöls.“
Die Itrana-Olive wird sowohl von Olivenöl-Liebhabern als auch als Tafelolive sehr geschätzt. Sie ist eine der teuersten Oliven auf dem Markt. 100 Kilo von dieser Sorte, die hauptsächlich in den hügeligen Lagen rund um die Meeresbucht von Gaeta und der Ortschaft Itri südlich von Rom wächst, können schon mal gut 120 Euro kosten. „Nachts kommen zur Erntezeit die Räuber und schlagen die Früchte zum Teil brutal mit Stöcken von den Bäumen, so dass nicht nur die Oliven weg sind, sondern der ganze Baum verletzt wird“, erzählte mir Cosmo di Russo während meines Besuchs bei ihm. Er widmet sich seit einigen Jahren sehr intensiv der Produktion hochqualitativen Olivenöls aus der Itrana-Olive.
Wie in einigen anderen italienischen Regionen begann auch hier im Latium erst vor wenigen Jahren ein radikales Umdenken in der Olivenölproduktion: weg von Durchschnittsölen mit sensorischen Fehlern, aber größtmöglichem Ertrag, hin zu unverwechselbaren hocharomatischen Ölen aus regionaltypischen Olivensorten.
Cosmo, fertig studierter Jurist, entschloss sich 2008, den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters gemeinsam mit seinem Bruder zu übernehmen. Wenige Jahre darauf machte er eine Ausbildung zum zertifizierten Olivenölverkoster und kam dabei in Kontakt mit der neuen Welt des hochqualitativen Olivenöls. Er war begeistert und verstand das Potential des aus der Itrana-Olive gewonnenen Öls. Denn besonders dieses Öl erfreut sich bei professionellen Olivenöl-Verkostern großer Beliebtheit. Es punktet mit einem intensiven Aroma nach den Blättern und den grünen Früchten der Strauchtomate. Im Geschmack sind Bitternoten und Schärfe harmonisch ausgewogen. Das Öl passt hervorragend zu allen Arten von Gerichten mit Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten, die Hauptzutaten in der Küche rund um Gaeta.
Cosmo ist sehr froh, dass sich in den letzten zehn Jahren viel Positives getan hat, was die Bekanntheit von hochqualitativen Olivenölen betrifft. Durch diverse Olivenöl-Wettbewerbe, Verkostungsseminare für Produzenten und Verbraucher, Berichten in den Medien, spricht sich in einem Kreis von aufgeklärten Verbrauchern mehr und mehr herum, warum es sich kulinarisch und aus gesundheitlichen Gründen lohnt, bei Olivenöl etwas tiefer in die Tasche zu greifen. „Nur so können wir unsere Preise, die wir erzielen müssen, um mit dem Olivenanbau wirtschaftlich weitermachen zu können, am Markt durchsetzen. Ansonsten würden wir als winziger Tropfen im Weltmeer von industriell hergestellten Massenolivenölen untergehen“.
Zum Olivenöl Cosmo di Russo – Caieta
Fotos: SuperOlio